Mittwoch, 28. Oktober 2009

E-Paper macht die Biege: Bridgestone & AU Optronic entwickeln flexible Reader-Displays

Echtes Papier ist bunt, echtes Papier ist biegsam. In beiden Bereichen musste E-Paper bisher passen. Das japanische Unternehmen Bridgestone präsentiert nun eine E-Paper-Lösung, die farbige und biegsame Displays bietet. Besonderer Vorteil ist ein schneller Seitenwechsel. Der taiwanesische Konkurrent AU Optronics hat dagegen ein flexibles Schwarzweiß-Display entwickelt, das dank Roll-to-Roll-Manufacturing besonders preisgünstig ist.

Bridgestones Display schlägt die E-Paper-Konkurrenz in punkto Farbe und Geschwindigkeit


Das japanische Unternehmen Bridgestone ist einer der größten Reifenhersteller weltweit. Insofern ist man dort schon seit jeher Experte für Biegsamkeit und Flexibilität von Gummi und Kunststoff. Nun hat man auch dem E-Paper Flexibilität beigebracht. Auf einer Fachmesse in Yokohama wird man diese Woche den Prototypen eines biegsamen 10,7-Zoll-Farbdisplays vorstellen. Alle Teile des nur 5,8 Millimeter dicken Geräts (Zum Vergleich: der Kindle 2 etwa hat eine Dicke von 9 Millimetern) sind nach Angaben von Bridgestone flexibel - vom Display über das Touch-Panel bis hin zur Elektronik. Zum Vergleich: der Kindle 2 etwa hat eine Dicke von 9 Millimetern. Erste Testläufe mit Endverbrauchern sollen im Frühjahr 2010 beginnen, doch eine Markteinführung
ist in absehbarer Zeit offenbar noch nicht geplant. Ausgereift ist dagegen ein farbiges (allerdings nicht flexibles) Display in DIN A 4-Größe: mit 4096 Farben und einem Seitenwechsel innerhalb von 0,8 Sekunden ist Bridgestone mit diesem E-Reader dem bisherigen Branchenprimus Fujitsu und dessen FLEPia um Längen voraus. Das WiFi-fähige Touch-Screen-Geräte wird im Frühjahr 2010 in Osaka von den Mitarbeitern einer Bank erstmals unter realen Bedingungen getestet.

Optronics bietet preisgünstiges E-Paper aus der Rotationsmaschine


Die Konkurrenz schläft nicht: das zeigt auch ein weiterer Prototyp in Sachen Flexibilität, den AU Optronics in Yokohama präsentieren wird. Das zur BenQ-Gruppe gehörende Unternehmen aus Taiwan zeigt ein marktreifes 6-Zoll-Display, das mit der von Sipix entwickelten Microcup-Technik arbeitet. Das schwarz-weiße E-Reader-Display mit 16 Graustufen und einem 9:1-Kontrast kommt im Jahr 2010 in den Handel. Für dieses Display wird erstmals das sogenannte Roll-to-Roll-Manufacturing genutzt - vergleichbar mit dem Rotationsdruck bei Zeitungspapier wird eine Endlos-Rolle aus E-Paper produziert, die dann in die gewünschten Formate zerschnitten werden kann. Verwendung findet diese Technologie bereits bei Dünnschicht-Solarzellen. Für die gesellschaftliche Akzeptanz von E-Paper-Lösungen dürfte neben der Farbdarstellung vor allem die Flexibilität ein wichtiger Faktor sein. Doch man darf natürlich den Display-Preis nicht unterschätzen. Momentan arbeiten auch PlasticLogic (USA), Prime View International (Japan), LG Display (Korea) und Polymer Vision (Niederlande) an flexiblen E-Paper-Lösungen. Sie alle stehen letzlich vor dem selben Problem: Je teurer die jeweils gewählte Technik, desto später erreichen die biegsamen Displays den Massenmarkt.


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